Die obigen Frage stellen sich vermutlich alle Leseratten und Bücherwürmer, die es sonst gewohnt sind, dass es auf Ardeija.de häufiger neue Buchbesprechungen gibt. Keine Sorge, ich habe nicht den Spaß am Rezensieren verloren – der Grund für das lange Schweigen ist schlicht außerordentliches Lektürepech in den letzten Wochen, das sogar dazu geführt hat, dass ich einige Bücher abgebrochen habe, und es ist mein Anspruch, hier nur Werke vorzustellen, die ich auch tatsächlich vollständig gelesen habe und für die, auch wenn sie merkliche Fehler und Schwächen aufweisen mögen, in meinen Augen noch irgendetwas spricht.
Letzteres gilt aber nur für zwei etwas schwächere Teile aus Reihen, aus denen auf Ardeija.de schon andere Bände besprochen worden sind (so dass es sich nicht unbedingt lohnt, nun noch diese beiden nicht ganz so gelungenen hervorzuheben).
Aufgegeben habe ich dagegen bei einem Roman, bei dem auch nach 240 Seiten noch zwei Handlungsstränge unverbunden nebeneinander herliefen (und noch nicht einmal die Figuren ansprechend genug waren, um mich herausfinden lassen zu wollen, ob und wie ihre jeweiligen Erlebnisse denn nun zusammenhängen), bei einem selbst meiner diesbezüglich nicht immer zimperlichen Einschätzung nach zu platten und überzogenen Krimi und zu guter Letzt gestern Abend beim Sachbuch eines Historikers, der sich sowohl über seine Fachkollegen als auch über die Verfasser der Quellen, auf die er sich bezieht, permanent derart herablassend äußert, dass der unerträglich arrogante Tonfall den Inhalt völlig in den Hintergrund treten lässt (und es einem irgendwann entsprechend gleichgültig wird, ob der Mann in der Sache hier und da durchaus Recht haben könnte).
Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen, und auf einige Neuerscheinungen, die im Laufe des Jahres noch anstehen, freue ich mich sehr. Vorerst aber muss ich um ein wenig Geduld bitten, doch die nächste Rezension kommt bestimmt.
Aha, du frönst also auch dem Prinzip „Leselust“ – genau wie ich.
Bei mir gibt es auch keine Verrisse. Ich habe sogar mal ein Buch an den Verlag zurückgeschickt und aufgezeigt, weshalb die unterschiedliche Schreibweise eines Namens im Abstand von zwei Seiten, eine Bildunterschrift mit dem Vornamen des Malers für den Portraitierten und andere Mängel eine Lektüre schlicht unmöglich machen. Der Autor hat auch andere Bücher geschrieben, die ich immer sehr vorsichtig umkreist habe – die waren in einem anderen Verlag und dann durchaus empfehlenswert.
Das klingt wirklich nach einem Buch, dessen Lektüre bestenfalls anstrengend geworden wäre; da war die Rücksendung an den Verlag sicher die richtige Entscheidung. Die oben erwähnten Bücher waren zum Glück alle selbst gekauft oder ausgeliehen, keine Rezensionsexemplare. Und Verrisse schreibe ich auch nicht gern, da kann ich dich verstehen.