Hinter dem Lesestoff (Teil 3) – eine chronologische Übersicht

Meine Geschichten aus Aquae Calicis umfassen mittlerweile fünf Bücher (drei Romane und zwei Bände mit kürzeren Texten). Da ich bald den nächsten und wohl erst einmal letzten Roman veröffentlichen möchte, wird es Zeit, eine kleine Übersicht bereitzustellen, um die interne Chronologie der Geschichten und ihres Hintergrunds nachvollziehbar zu machen. Bei jedem Titel gibt es einige Worte zum Inhalt; bei Kurzgeschichten ist in Klammern angegeben, in welchem Sammelband sie zu finden sind.

Die gute Nachricht: Einsteigen kann man nach Lust und Laune an jeder Stelle, auch wenn der zuerst erschienene Roman Tricontium vielleicht der beste Ausgangspunkt ist.

Wie es für die Beiträge aus der Reihe Hinter dem Lesestoff schon fast Tradition ist, wird auch dieser von einem Bild von Jennifer S. Lange eingeleitet, die diesmal mit Wulf eine meiner heimlichen Lieblingsfiguren gezeichnet hat (wenn man die als Autorin denn unter seinen eigenen Charakteren haben darf).

Zeichnung "Wulf" von Jennifer S. Lange

© Jennifer S. Lange, http://www.jsl-art.de/

Zum Hintergrund der Geschichten

Die Stadt Aquae Calicis wurde vor vielen Jahrhunderten in der Römerzeit gegründet. Das (West-)Römische Reich ist aber schon längst Vergangenheit. Mittlerweile ist sein einstiger Norden mehr oder minder fest in der Hand eines Königshauses, das von der kriegerischen Arnegunde von Ripa abstammt (falls ein gewisser Chlodwig ihr je begegnet sein sollte, ist das entsetzlich schlecht für ihn ausgegangen, während man sich über seinen Zeitgenossen Thiudareiks immerhin noch wilde Sagen erzählt).

Nicht, dass seitdem Frieden herrschen würde: Vor einigen Jahrzehnten sorgte ein Einfall des Reiternomadenvolks der Barsakhanen für Unruhe, an den Küsten treiben Plünderer aus dem Norden ihr Unwesen, und auch Arnegundes Nachkommen gehen leider nicht immer pfleglich miteinander um. Jüngstes Beispiel dafür ist ein Bürgerkrieg, in dem der Königssohn Faroald vergeblich versuchte, sich gegen seinen Vater Gundoald durchzusetzen. In der Schlacht von Bocernae fand der Konflikt ein ebenso blutiges Ende wie Faroald selbst. Gundoald hat seinen Sohn allerdings nicht lange überlebt, und so ist die Krone inzwischen an seinen Neffen Gundulf gefallen.

Rübenberg und Falkenflügel (Immergrün und Walküren)

Der Bürgerkrieg hat viele Menschen in Gefangenschaft geraten lassen, darunter auch Wulf, der bis dahin ein geachteter Krieger war, jetzt aber sehen muss, wie er im Küchenhaus der berüchtigten Steinbrüche von Mons Arbuini zurechtkommt. Damit, dass dort auch seine Fähigkeiten als Geisterseher gefragt sein könnten, hätte er allerdings nie gerechnet.

Ein guter Name (Greifen, Grabraub und Gelichter)

Auf Faroalds Seite stand im Bürgerkrieg auch Fürst Asgrim. Während er nun neue politische Allianzen zu schließen versucht, freundet sein Schwertmeister Theodulf sich mit einem Kind an, das eigentlich nicht Rambert heißt, aber gern so heißen würde.

Der Weg ins andere Land (Greifen, Grabraub und Gelichter)

Auch bei denen, die zu Gundoald gehalten haben, hat der Bürgerkrieg die Verhältnisse gründlich durchgerüttelt, vor allem, da nun in manchem Fall ein Erbe und Nachfolger fehlt. Die Kriegerin Lucardis und die Schreiberin Hortensia sind in den östlichen Steppen auf der Suche nach der Frau, an die ihr heimatliches Gut nach dem Tod des bisherigen Erben fällt. Der Nomade Gorta, dem sie dabei begegnen, hat eigentlich ganz andere Sorgen, hat er doch seinem jüngst verstorbenen Häuptling versprochen, ihm ins Grab zu folgen.

Rattenlied

Lucardis ist von ihrer weiten Reise zurückgekehrt, steckt aber bald in neuen Schwierigkeiten, weil sie im Heidenland nördlich der Grenze ein Pferd, das ihr nicht gehört, gegen den versklavten Sänger Audoin eintauscht. Auf den hat es nicht nur die übel beleumundete Söldnerin Ratte abgesehen, sondern auch der Vogt von Aquae Calicis.

Tricontium

Ein halbes Jahr später ist die Vogtei Aquae Calicis in anderen Händen, sehr zum Missvergnügen der Richterin Herrad, die in den abgelegenen Ort Tricontium unweit der Grenze versetzt wird. Dort begegnet sie nicht nur Wulfs Sohn Wulfila wieder, den sie schon einmal als Dieb verurteilt hat, sondern muss auch erfahren, dass Ardeija, der Hauptmann ihrer Wachen, sich unversehens in Asgrims Kerker wiedergefunden hat. Dort hat ihm Theodulf etwas zu erzählen, das so manche Gewissheit ins Wanken bringt.

Memoria (Greifen, Grabraub und Gelichter)

Am Heiligabend desselben Jahres sieht sich Herrad, inzwischen nach Aquae Calicis zurückgekehrt, vor eine wichtige Entscheidung gestellt.

Der Mann, der die Greifen füttert (Greifen, Grabraub und Gelichter)

In Aquae Calicis lebt auch der Dieb Toste, der in den letzten Wochen viel Unschönes erlebt hat. Die zutraulichen Sperlingsgreifen, denen er auf seinen Streifzügen begegnet, sind ihm ein Trost, aber als sie ihn zu lohnender Beute führen, hat das weitreichende Folgen.

Eine gelbe Rose (Immergrün und Walküren)

Ungefähr ein Jahr nach Tricontium hat Wulfila etwas Wichtiges vor, aber ob es eine gute Idee ist, sich ausgerechnet von Ardeija bei den Vorbereitungen helfen zu lassen? Für ganz Neugierige: Die Antwort gibt es hier, da die kleine Geschichte als Leseprobe komplett im Blog verfügbar ist.

Priesterzahn und Schweineknochen (Greifen, Grabraub und Gelichter)

Die Geschehnisse der vorherigen Geschichte sind nicht der Grund dafür, dass Ardeija sich etwa einen Monat später gehörig mit einem Priester anlegt, während Herrad und Wulfila es mit Skua der Roten, einer gefürchteten Wikingerin, zu tun bekommen.

Die Teeräuber

Seit Tricontium sind etwa zwei Jahre vergangen, als Herrad sich mit einem Fall von Teeraub und -schmuggel befassen muss. Es macht die Sache nicht einfacher, dass alte Bekannte von Wulfila in die undurchsichtige Angelegenheit verstrickt sind und dass die Gründe dafür, dass es Wulf nach Mons Arbuini verschlagen hat, plötzlich in ganz neuem Licht erscheinen.

Immergrün (Immergrün und Walküren)

Das Hochgericht von Aquae Calicis macht sich nicht immer nur Freunde – das erfährt Ardeija recht handfest, als ein verurteilter Raubmörder Rache will und ausgerechnet unweit des Hauses gesichtet wird, in dem Ardeijas einstige Geliebte, die Malerin Richenza, lebt …

Die Katze, die zu den Trollen ging (Immergrün und Walküren)

Am selben Tag gerät Ivar, der beste Spion der Vögtin von Aquae Calicis, in eine unerfreuliche Situation: Eigentlich soll er nur helfen, einen Mordverdächtigen ans Hochgericht zu überstellen, aber er kennt den Mann und hat ihn noch dazu in Verdacht, seine Katze ins Jenseits befördert zu haben. Kein Wunder also, dass Ivar eigene Pläne schmiedet, deren Umsetzung binnen kürzester Frist aus dem Ruder läuft.

Heidenhunde (Immergrün und Walküren)

Eigentlich ist Herrad nur neugierig, warum ein zum Weihnachtsessen erwarteter Gast im letzten Augenblick abgesagt hat, aber ihre privaten Nachforschungen führen zu einer Begegnung mit Geisterhunden und zu einem Wiedersehen mit Toste, der wie immer alles andere als unschuldig ist.

In allerbester Absicht (Immergrün und Walküren)

Ein Jahr später muss Ivar sich von seinem besorgten älteren Bruder Vorhaltungen wegen seines Lebenswandels machen lassen. Das setzt Ereignisse in Gang, die sogar den mit allen Wassern gewaschenen Bischof der Stadt in den Wahnsinn zu treiben drohen.

Pferderaub (Immergrün und Walküren)

Ein Seifenkauf bringt Wulf auf die Spur eines sehr sonderbaren Pferderaubs, zu dem der Bestohlene sich lieber gar nicht äußern möchte. Als sich erweist, wer die Schuldige sein könnte, wird das auch nur zu verständlich …

Kein Krieger (Immergrün und Walküren)

Wulfilas Sohn Wulfin ist mittlerweile neun Jahre alt und gelangt schlagartig zu einer Erkenntnis, was seinen weiteren Lebensweg betrifft.

Ein Dieb in der Nacht (Immergrün und Walküren)

Einige Jahre später könnte der Mittsommerabend auf der Burg von Aquae Calicis ein schönes Fest sein, da alte Feindschaften beigelegt sind und die Zukunft hoffnungsvoll scheint – aber da verschwindet die kostbare Fibel des Ehrengasts. Wenn Ivar Schlimmeres verhindern will, bleibt ihm nur wenig Zeit, den Dieb zu entlarven und das Schmuckstück wiederzufinden.

Familienausflug (Immergrün und Walküren)

Knapp ein Jahr später ist die Lage für Ivar noch ernster, denn diesmal hat eine leibhaftige Walküre ein Anliegen an ihn, und das betrifft ausgerechnet den Bischof, zu dem Ivar immer noch ein höchst gespanntes Verhältnis hat.

Der neue Roman spielt zwischen Kein Krieger und Ein Dieb in der Nacht, aber mehr wird an dieser Stelle selbstverständlich noch nicht verraten!

2 Gedanken zu „Hinter dem Lesestoff (Teil 3) – eine chronologische Übersicht

  1. Katharina Becker-Busse

    Sehr geehrte Frau Claußnitzer,
    ich habe mich sehr gefreut, diese Ankündigung zu lesen. Was für eine schöne Überraschung! Da weiß ich doch, was ich mir dieses Jahr wieder zu Weihnachten (oder auch davor) schenken werde!

    Zu hören, dass dieses Buch das vorerst letzte in der Aquae Calicis-Reihe sein wird, stimmt mich dann allerdings etwas traurig. Ich habe diese Bücher (nicht nur einmal) mit großem Genuss gelesen, und mich ein bisschen in diese Welt verliebt.

    Andererseits freue ich mich darauf, eventuell andere Romane von Ihnen zu entdecken. Ich hoffe, auf jeden Fall mehr von Ihnen zu lesen.

    Viele Grüße
    K. B.

    1. Ardeija Beitragsautor

      Ganz herzlichen Dank für diesen freundlichen Kommentar! Das Erscheinungsdatum des neuen Romans steht noch nicht hundertprozentig fest, aber wenn er herauskommt, gibt es natürlich hier im Blog die Ankündigung dazu. Da mir die Welt der Geschichten aus Aquae Calicis selbst nach wie vor großen Spaß macht, liegt die Betonung bei dem „wohl erst einmal letzten Roman“ aber eindeutig auf „erst einmal“. Ich möchte nicht, dass irgendwann die Qualität der Geschichten leidet, und frage micht deshalb bei jedem neuen Buch, ob es weitergehen soll oder ob ich mittlerweile vielleicht die Einzige bin, die noch daran Freude hat. Zu lesen, dass es anders ist, freut mich sehr.

      Vielen Dank noch einmal und herzliche Grüße

      Maike Claußnitzer

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