Archiv der Kategorie: Neu rezensiert

Neu rezensiert: Bretonische Sehnsucht

Wer mit dem fortschreitenden Herbst Lust darauf bekommt, sich mit alten Mythen und Sagen zu beschäftigen, ist mit Jean-Luc Bannalecs neuestem Bretagnekrimi Bretonische Sehnsucht erstaunlich gut bedient: Zwar muss Kommissar Dupin, wie zu erwarten, (mehr als) einen Mord aufklären, aber er bekommt es auf der Insel Ouessant auch mit einer Fülle von Geschichten über Fabelwesen und Magie zu tun.

Die Rezension des vergnüglichen Romans ist hier zu finden.

Neu rezensiert: THE hidden LÄND

Die neue Rezension widmet sich dem Begleitband der baden-württembergischen Landesausstellung THE hidden LÄND, der anschaulich und interessant nachzeichnet, wie das erste Jahrtausend im Südwesten Deutschlands verlief. Das Titelbild hätte man sich allerdings vielleicht doch ein wenig anders gewünscht, und das aus verschiedenen Gründen.

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Werbung nicht ganz in eigener Sache: Buchvorstellung „Siebensteinthal“

Bei manchen Büchern freut man sich besonders, wenn man am Entstehungsprozess beteiligt war, und Sameena Jehanzebs Siebensteinthal, bei dem ich Lektorat und Korrektorat übernehmen durfte, gehört für mich ohne jede Frage dazu.

Schon äußerlich dank der aus der Feder der Autorin stammenden Illustrationen ein Schmuckstück, führt der spannende Episodenroman mehrere zunächst nur locker verbunden wirkende Geschichten zu einem großen Ganzen zusammen, das in der Rückschau vieles noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

Elemente des Phantastischen finden sich in allen Episoden, und Sameena Jehanzeb nutzt dabei die ganze Bandbreite des Genres, von grausigem Horror über handfeste Abenteuer bis zur poetischen und zarten Liebesgeschichte.

Angesiedelt in dem titelgebenden sagenumwobenen Tal voll pittoresker Ortschaften und verwunschener Winkel spielen die Geschichten zwar in unserer Gegenwart, doch auch abgesehen von allen Rückblicken auf Historisches (wie etwa das Schicksal einer unangepassten und damit höchst verdächtigen Frau zur Zeit der Hexenverfolgung) lauert unter der harmlosen Oberfläche viel Archaisches, Unheimliches und Mythisches, ob nun mordlüsterne Geheimbünde in bester Folk-Horror-Manier, Geister der jüngeren Vergangenheit oder Fabelwesen, die unerkannt unter Menschen leben und nur im Bedarfsfall wortwörtlich die Zähne zeigen. Allerdings sind nur selten die verrufenen Monster diejenigen, die man am meisten fürchten muss: Oft erweist sich der Mensch als das viel größere Ungeheuer.

Wer schon länger ein Fan der Autorin ist, darf sich übrigens auf eine besondere Überraschung freuen. Auch wenn Siebensteinthal sich unabhängig von ihren älteren Werken lesen lässt, gibt es durchaus Bezüge dazu, und falls man sich schon immer gefragt hat, was eigentlich aus der in Winterhof und der zugehörigen Kurzgeschichte Runa auftretenden Runa geworden ist, findet man hier die lesenswerte Antwort darauf.

Auch sonst gibt es, wie von Sameena Jehanzeb gewohnt, allerlei mal mehr, mal minder augenzwinkernde Anspielungen auf Literatur und Popkultur, so etwa in der Namensgebung: Wenn eine vermeintlich harmlose alte Dame ausgerechnet Erna Kafka heißt, sollte einen das vielleicht stutzig machen …

Genaues Lesen (und Hinschauen) empfiehlt sich ohnehin, denn die Verbindung zwischen den einzelnen Geschichten bildet das geheimnisvolle Buch eines Heimatforschers, der im frühen 20. Jahrhundert den Besonderheiten des Siebensteinthals nachspürte. Auszüge seiner nicht immer ganz der literarischen Realität entsprechenden Textkompilation sind den einzelnen Kapiteln vorangestellt, und wer hier die Augen aufhält, kann selbst gut miträtseln, was sich wohl wirklich hinter den oft schaurigen Sagen verbirgt.

Aber auch Leseratten, die nicht gern Detektiv spielen, kommen voll auf ihre Kosten, denn Lust, im Siebensteinthal im edlen Resort „Zum Hügel“ Urlaub zu machen, sich im Café „Ayans Cook-Tales“ zu entspannen, einen Ausflug zur Ruine Rabenstein zu unternehmen oder sich im Laden „Zeitlose Kostüme“ für die nächste Halloween-Party stilecht einzudecken, bekommt man bei der Lektüre auf alle Fälle.

Apropos Halloween: Passend für ein Buch, das einiges an Grusel und Gespenstischem zu bieten hat, erscheint Siebensteinthal am 1. Oktober, ist aber schon jetzt überall vorzubestellen, wo es Bücher gibt. Ich kann nur empfehlen, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen!

Sameena Jehanzeb: Siebensteinthal (Der Ruf der Märchenlande 2), Bonn, Selbstverlag, 2024, 208 Seiten.
ISBN: 978-3-98942-741-9

Neu rezensiert: Verschwundene Wörter des Mittelalters

Sprachen wandeln sich, und so hat nicht jedes Wort, das im Mittelhochdeutschen vor etwa 800 Jahren gebräuchlich war, bis in die Gegenwart überlebt. Doch Verschwundene Wörter des Mittelatlers können uns nicht nur einiges über die Welt, der sie entstammen, verraten, sondern sind auf Umwegen doch noch hier und da in der Gegenwart aufzuspüren, wie Michael Schwarzbach-Dobson in seinem unterhaltsam geschriebenen und auch äußerlich schön aufgemachten Buch beweist.

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Neu rezensiert: Königsdämmerung

Geht es um germanische Reichsbildungen des frühen Mittelalters, fallen einem spontan wohl zuerst Franken, Goten oder Vandalen ein. Das kurzlebige Reich der Thüringer ist im allgemeinen Bewusstsein weniger präsent, aber dennoch nicht minder interessant, wie Arnold Muhl und Ralf Schwarz in ihrem Buch Königsdämmerung zu zeigen verstehen.

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Neu rezensiert: Schlangen und Stein

In gewisser Weise bleibt auch die neue Rezension bei der Antike, aber hier kommt kein Sachbuch, sondern ein Fantasyroman, der sich den Mythos um die Gorgo Medusa zum Ausgangspunkt nimmt und ihn mit aktueller Gesellschaftskritik anreichert. James A. Sullivans neues Buch Schlangen und Stein schickt eine Teilreinkarnation der von Perseus Getöteten mit einer Schar von Gargoyles und einem hilfreichen Magier auf eine wilde Tour durch halb Europa.

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Neu rezensiert: Triumvirat

Über die Schlussphase der römischen Republik ist schon viel geschrieben worden, aber Markus Schauer wählt einen ungewöhnlichen und besonders lebendigen Weg, um sich dem für sein Buch titelgebenden Triumvirat aus Caesar, Pompeius und Crassus anzunähern.

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Neu rezensiert: Die Geheimnisse des Tibers

Rom liegt am Tiber, so viel ist bekannt – wie sehr die Stadt aber durch den Fluss geprägt wurde (und ihn auch umgekehrt wieder prägte), gerät über andere Aspekte ihrer Geschichte und Kultur oft etwas aus dem Blick. Birgit Schönau dagegen lässt den Fluss in ihrem ebenso kenntnisreichen wie unterhaltsamen Buch Die Geheimnisse des Tibers in der wohlverdienten Hauptrolle auftreten.

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