Werbung nicht ganz in eigener Sache: Buchvorstellung „Verlieben verboten: Shiwon & Tae“

Ein Buch, an dessen Entstehungsprozess man selbst beteiligt war, kann man natürlich nicht rezensieren. Darauf hinweisen darf man aber sehr wohl, und das ist mir bei Verlieben verboten: Shiwon & Tae, dem neuen Roman von Sameena Jehanzeb, ein Anliegen. Das Lektorieren hat mir in diesem Fall besonderen Spaß gemacht, weil ich etwas ganz Neues entdecken durfte, denn ist die Autorin sonst eher in futuristischen oder phantastischen Gefilden, kurz, in dem, was man auf Englisch unter speculative fiction zusammenfasst, unterwegs, beweist sie hier, dass sie auch für realistische Liebesromane ein Händchen hat.

Die Titelhelden Shiwon & Tae sind die Stars einer gefeierten K-Pop-Boygroup und verkörpern auf der Bühne gern in sinnlich aufgeladenen Choreographien ein Liebespaar. Dass sie auch in der Realität eines sein könnten, ist freilich nur Wunschdenken eingefleischter Fans – sehr zu Taes Leidwesen, denn er empfindet schon lange mehr für seinen Bandkollegen. Bislang ist das sein wohlgehütetes Geheimnis, aber als die beiden die Hauptrollen in der Serie Love and Gravity übernehmen sollen, deren Protagonisten sich laut Drehbuch ineinander verlieben, wird die Lage kompliziert, denn Fiktion und Wirklichkeit sind plötzlich in manchen Augenblicken verdammt nahe aneinander. Bald fürchtet Tae, dass alles ihm entgleiten könnte, und sollte das geschehen, stehen unweigerlich seine Karriere und seine Freundschaft mit Shiwon auf dem Spiel.

Ein unterhaltsamer Roman also, in dem es neben Lust und Liebe (übrigens in manchen Szenen durchaus sehr explizit erotisch) auch humorvolle Wendungen, Missverständnisse, Spannung und viel Anlass zum Mitfühlen und -fiebern gibt? Selbstverständlich und vor allem. Aber in der scheinbar leichten Verpackung stecken auch durchaus ernste Themen, wie etwa die Frage, inwieweit die heute vermeintlich breite gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität mehr als nur ein Lippenbekenntnis ist, und nebenbei lernt man beim Lesen auch einiges über Südkorea und seine Musikbranche. Wie sehr sich die Autorin für Sprache und Kultur des Landes interessiert, ist offenkundig, und wie immer bei ihr sind Text, Illustrationen und Buchgestaltung aus einer Hand und damit ein besonders ansprechendes Gesamtpaket.

Wer eine ganz neue Seite von Sameena Jehanzebs Schaffen kennenlernen möchte oder noch ein Weihnachtsgeschenk für Leseratten oder die K-Pop-Fans in seinem Leben sucht, ist also gut beraten, bei Shiwon & Tae zuzugreifen. Und alle, die nach der Lektüre bedauern, dass das Buch schon vorbei ist, können beruhigt sein: Da es als erster Band einer losen Reihe um verschiedene Paare konzipiert ist, wird es sicher in nicht allzu ferner Zukunft Nachschub geben.

Sameena Jehanzeb: Verlieben Verboten: Shiwon & Tae. Bonn, Selbstverlag, 2025, 268 Seiten.
ISBN: 978-3-9028-567-4

 

Neu rezensiert: Die wahre Geschichte der Germanen

Dass der Titel Die wahre Geschichte der Germanen etwas übertrieben ist, gibt ihr Autor Karl Banghard selbst zu, aber sein Buch enthält zugegebenermaßen viel Wissen über die Germanen und korrigiert so manche Fehlannahme. Ob die Art, wie das geschieht, einem allerdings Spaß macht, wird wohl individuell unterschiedlich sein.

Die neue Rezension wartet hier.

Neu rezensiert: An der Quelle

Das in der neuen Rezension besprochene Buch, Martin Raspers An der Quelle, wirft wortwörtlich einen Blick auf Ursprüngliches: auf die großen und kleinen, bekannten und verborgenen Quellen, aus denen das Wasser in Deutschland in die Landschaft gelangt, aber auch auf ihre Kulturgeschichte.

Mehr darüber hinter diesem Link.

Neu rezensiert: Die mutige Rebellin

Hass und Rassismus sind vielerorts wieder auf dem Vormarsch, und so ist der neue Roman von Patricia Eckermann und James A. Sullivan, Die mutige Rebellin, leider höchst aktuell, befasst er sich doch mit der Bürgerrechtlerin Rosa Parks.

Was für ein lesenswertes Buch hier aus ihrer Geschichte geworden ist, verrät die neue Rezension.

Neu rezensiert: A Goblin’s Plight

Falls jemandem noch die passende Wochenendlektüre zur Entspannung fehlen sollte, kommt hier ein lockeres, leicht wegzulesendes und unterhaltsames Fantasyabenteuer: Hannah Steenbock schickt in A Goblin’s Plight in bester Rollenspielmanier eine kleine Heldentruppe in den Kampf gegen Monster und so manches mehr.

Die neue Rezension wartet hier.

Neu rezensiert: Fabulöse Fakten

Ein Buch, in dem ausgerechnet ein Comic-Fuchs auf witzige Art interessante kleine Wissenshappen vermittelt? Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, und so geht es in der neuen Rezension um Daniela Schreiters lesenswertes, wenn auch leider viel zu kurzes Buch Fabulöse Fakten.

Mehr über Nacktmulle und Blauwalzungen hinter diesem Link.

Neu rezensiert: Moor

Mag der Titel auch ganz allgemein Moor lauten, im in der neuen Rezension besprochenen Buch von Mattias Eliasson geht es speziell um schwedische Moore (und zwar nicht nur als Naturräume, sondern durchaus auch in ihrer kulturhistorischen Dimension).

Mehr darüber hinter diesem Link.

Wo bleiben die Rezensionen?

Die obigen Frage stellen sich vermutlich alle Leseratten und Bücherwürmer, die es sonst gewohnt sind, dass es auf Ardeija.de häufiger neue Buchbesprechungen gibt. Keine Sorge, ich habe nicht den Spaß am Rezensieren verloren – der Grund für das lange Schweigen ist schlicht außerordentliches Lektürepech in den letzten Wochen, das sogar dazu geführt hat, dass ich einige Bücher abgebrochen habe, und es ist mein Anspruch, hier nur Werke vorzustellen, die ich auch tatsächlich vollständig gelesen habe und für die, auch wenn sie merkliche Fehler und Schwächen aufweisen mögen, in meinen Augen noch irgendetwas spricht.

Letzteres gilt aber nur für zwei etwas schwächere Teile aus Reihen, aus denen auf Ardeija.de schon andere Bände besprochen worden sind (so dass es sich nicht unbedingt lohnt, nun noch diese beiden nicht ganz so gelungenen hervorzuheben).

Aufgegeben habe ich dagegen bei einem Roman, bei dem auch nach 240 Seiten noch zwei Handlungsstränge unverbunden nebeneinander herliefen (und noch nicht einmal die Figuren ansprechend genug waren, um mich herausfinden lassen zu wollen, ob und wie ihre jeweiligen Erlebnisse denn nun zusammenhängen), bei einem selbst meiner diesbezüglich nicht immer zimperlichen Einschätzung nach zu platten und überzogenen Krimi und zu guter Letzt gestern Abend beim Sachbuch eines Historikers, der sich sowohl über seine Fachkollegen als auch über die Verfasser der Quellen, auf die er sich bezieht, permanent derart herablassend äußert, dass der unerträglich arrogante Tonfall den Inhalt völlig in den Hintergrund treten lässt (und es einem irgendwann entsprechend gleichgültig wird, ob der Mann in der Sache hier und da durchaus Recht haben könnte).

Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen, und auf einige Neuerscheinungen, die im Laufe des Jahres noch anstehen, freue ich mich sehr. Vorerst aber muss ich um ein wenig Geduld bitten, doch die nächste Rezension kommt bestimmt.