Neu rezensiert: Die Weisheit der Füchse

Ardeija.de wünscht allen Leseratten ein frohes neues Jahr!

Da 2023 eigentlich nur gut werden kann, wenn es gleich mit Füchsen beginnt, kommt als erste Rezension die eines Fuchsbuchs: Die Weisheit der Füchse von Dag Frommhold und Daniel Peller verrät viel über die faszinierenden Tiere, aber auch über Fuchsmythologie und das oft verbesserungswürdige Verhältnis des Menschen zum Fuchs.

Die neue Rezension ist hier zu finden.

Neu rezensiert: Heimkehr zu ihr

Ganz ist das alte Jahr noch nicht herum, durchaus aber die Winterpause, denn da die Autorin Jutta Swietlinski schon vor Weihnachten so nett war, mir ihren Liebesroman Heimkehr zu ihr zukommen zu lassen, schulde ich ihr noch eine Rezension.

Mehr über die Abenteuer der Ärztin Karen, die es gar nicht leicht damit hat, sich zwischen zwei auf ganz unterschiedliche Art attraktiven Frauen zu entscheiden, in der neuen Rezension.

Winterpause 2022

Wie jedes Jahr verabschiedet sich Ardeija.de in eine Weihnachts- und Winterpause und wünscht allen Leseratten möglichst friedliche und angenehme Feiertage. 2023 geht es hier mit neuen Beiträgen weiter, aber eine Ankündigung für das nächste Jahr gibt es schon: Ein Buch mit drei kleinen Erzählungen aus Aquae Calicis ist geplant. Wenn es so weit ist, wird natürlich hier im Blog noch einmal darauf aufmerksam gemacht. Und ja – Wulfila spielt in einer der neuen Geschichten eine gar nicht einmal unwichtige Rolle.

Wulfila (Tintenskizze zu "Tricontium")

Werbung in eigener Sache: Winterliches und Weihnachtliches

Die Adventszeit hat begonnen.

Leseratten, denen jetzt der Sinn nach winterlicher und weihnachtlicher Lektüre steht, werden in meinen beiden Geschichtensammlungen fündig, die wie all meine Bücher in und um Aquae Calicis in einem verzauberten Frühmittelalter spielen.Foto: Auf einem Tisch liegen die Bücher "Greifen, Grabraub und Gelichter" sowie "Immergrün und Walküren" zusammen mit Walnüssen, einem Apfel und zwei Clementinen um einen Teelichthalter zu einem angedeuteten Herz angeordnet und mit roten Sternchen geschmückt.

In Greifen, Grabraub und Gelichter gibt es vier entsprechende Geschichten: Neben den Erlebnissen eines glücklosen Diebs im Dezember kommen eine folgenreiche Begegnung am Heiligabend, ein als Weihnachtsgeschenk gebasteltes Spielzeugschiff und Handgreiflichkeiten im Weihnachtsgottesdienst vor.

Auch in Immergrün und Walküren sind unter anderem vier Geschichten mit Bezug zu Weihnachten enthalten: Ein Weihnachtsmarktbesuch zieht ein zunächst einmal unerwünschtes Wiedersehen und eine wilde Verbrecherjagd nach sich, es erweist sich, ob Tiere in den Weihnachtsnächten wirklich sprechen können, drei nicht allzu Weise aus dem Abendland statten einer armen Familie einen Besuch ab und ein verunglückter Heiratsantrag wird ausgerechnet am Heiligabend gemacht.

Beide Bücher sind als Taschenbuchausgabe und als E-Book erhältlich.

Greifen, Grabraub und Gelichter
224 Seiten
ISBN: 978-3-7392-2013-0

Immergrün und Walküren
316 Seiten
ISBN: 978-3-7519-6932-1

Weitere Informationen zu den Büchern und auch – allerdings in beiden Fällen unweihnachtliche – Leseproben finden sich unter Romane und Geschichten.

 

Lesestoff: Strandgut

Den letzten Mittwochslesestoff hat es hier im Blog vor über einem Jahr gegeben – höchste Zeit also, die Tradition wieder aufleben zu lassen! Diesmal ist es ein Ausschnitt aus meinem Roman Der Ringeltaubenmantel (S. 108-110). Faustina, eine junge Kerzenzieherin aus Aquae Calicis, will eigentlich nur ihre Großmutter besuchen, aber das gestaltet sich abenteuerlicher als erwartet.

Strandgut

Im Frühjahr nach dem Krieg kam Faustina im Laufe einer Woche zu einem Zaubermantel, einer besten Freundin und einem Mann, wenn auch nicht genau in dieser Reihenfolge. Als sie in dem kalten März in das Dorf bei Castra Nova in der Seemark hinaufreiste, um nach ihrer Großmutter väterlicherseits zu sehen, ahnte sie davon allerdings noch nichts. Die alte Frau hatte sich in ihrem letzten Brief im Spätsommer geweigert, ins sichere Aquae Calicis zu kommen, und danach war die Verbindung über Monate abgerissen. Faustinas Vater hatte selbst zu seiner Mutter reisen wollen, sobald es wieder leidlich ungefährlich war, doch über den Winter hatte ihn eine rätselhafte Krankheit niedergeworfen und war ihm auf die Lunge geschlagen. Aber es hieß, dass man sich wieder aus dem Schutz der Mauern hervorwagen konnte, und so war es Faustina, die loszog, um zu sehen, ob die sture Gotelind noch lebte oder nicht.

Das erste Stück fuhr sie auf einem Flussschiff mit, das den rötlichen Sandstein von Mons Arbuini geladen hatte, aber den Rest der Strecke musste sie zu Fuß bewältigen, und im Märzregen war es ein unersprießlicher, entsetzlich langer Marsch über aufgeweichte Straßen, auf denen ihr zu oft Reisende oder Flüchtlinge begegneten, in deren Augen Angst und Misstrauen standen. Ganz zum Schluss stürmte es dann auch noch, und sie war durchnässt und hielt sich nur noch mit Mühe auf den Beinen, als sie spät abends endlich an Gotelinds Tür klopfte.

Eine Senke nicht weit landeinwärts von den Dünen, ein enges Haus mit tief herabgezogenem Reetdach, ein mit eingeschnittenen Runen und Muschelamuletten gesicherter Zaun, der Unholde aus der Geisterwelt zuverlässiger abhielt als die Diebe aus Fleisch und Blut, die sich in Sommer und Herbst gelegentlich an den Früchten des bescheidenen Gartens vergriffen – das war Gotelinds Bleibe, und zum Glück war auch sie selbst noch da und ließ ihre Enkelin ein.

»Ich habe gewusst, dass du kommen würdest«, sagte sie zum Gruß, und da sie als Zauberin so manches vorausahnte, war das kein Ausdruck unverbrüchlichen Vertrauens, sondern eine schlichte Feststellung.

»Weißt du dann auch, dass es deinem Sohn nicht gut geht?«, gab Faustina mit leisem Ärger zurück, dass ihr nach all den Anstrengungen kein überschwänglicherer Empfang geboten wurde.

Gotelind zuckte in aller Seelenruhe die Schultern. »Ich weiß, dass er es überleben wird. Willst du Tee haben oder mich weiter nur böse ansehen?«

Faustina erschien es bei aller Wut besser, den Tee zu nehmen, und so saßen sie bald miteinander am Feuer und hörten zu, wie der Sturm draußen immer stärker wütete. Faustina nahm es mit Sorge zur Kenntnis, aber Gotelind freute sich. »Der Wind kommt von Nordwesten her«, verkündete sie vergnügt und kraulte den übellaunigen alten Kegelrobbengeist, der ihr ständiger Begleiter war und sich solche Vertraulichkeiten nur von ihr gefallen ließ. »Gutes Wetter, um morgen Bernstein zu suchen.«

Und da man ihr besser nicht widersprach, solange man unter ihrem Dach wohnte, war es genau das, was sie am folgenden Tag unten am Strand taten, der sich im weiten Bogen um die Bucht bis nach Castra Nova im Osten zog, wo im ersten Licht die Wälle der Markgrafenburg düster aufragten.

Bernstein fanden sie allerdings nicht, so eifrig sie auch im Spülsaum stocherten; vielleicht waren ihnen die Meertrolle zuvorgekommen, die sich nach Stürmen meist noch vor den Menschen wieder hervorwagten. Dafür stolperten sie auf halbem Weg nach Castra Nova fast über einen Mann, den sie erst für einen Toten hielten, weil er vollkommen reglos und nass wie ein Schiffbrüchiger vornüber hingestürzt im Sand lag.

Informationen über meine Romane und Geschichten und eine weiter Leseprobe aus dem Ringeltaubenmantel finden sich hier.

Neu rezensiert: Der Taucher von Paestum

Zugegeben, für dieses Jahr ist die Zeit für ein Bad im Meer zumindest in unseren Breiten eigentlich vorbei. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, kann sich ins antike Paestum (Poseidonia) begeben und dort einen Sprung ins Wasser wagen: Tonio Hölscher ist mit seinem glänzend geschriebenen Buch Der Taucher von Paestum, das eine antike Grabmalerei liebevoll in ihren Entstehungskontext einbettet, ein kundiger Reiseführer.

Die neue Rezension verbirgt sich hinter diesem Link.

Neu rezensiert: Raunächte

Der dunklen Jahreszeit angemessen bleibt es unheimlich und gespenstisch, aber auf deprimierendere und literarischere Art als in der letzten Rezension.

Die Erzählung Raunächte von Urs Faes führt nicht nur in den winterlichen Schwarzwald, sondern auch tief in Psyche und Erinnerungen eines nicht unbedingt leicht zugänglichen Antihelden.

Mehr darüber in der neuen Rezension.